Wer im Glashaus sitzt, der soll auch nicht mit Steinen werfen.
Die „letzte Generation“ ist angetreten, den Regierenden mit einem moralischen Zeigefinger Rechtsbruch vorzuwerfen. Und in der Tat ignoriert die Regierung sogar den Richterspruch, der ihr Versagen in der Klimapolitik dokumentiert.
Während man den einen also Rechtsverletzungen vorwirft, begeht man selbst welche, um auf die ersteren aufmerksam zu machen. Man könnte das als eine Form des zivilen Ungehorsams betrachten, wenn da nicht irritierende Aspekte dagegen sprächen.
Ziviler Ungehorsam basiert auf einem inneren moralischen Kompaß. Das verfolgte Ziel sollte sich ethisch und moralisch am Gemeinwohl und nicht an individuellen Vorteilen orientieren. Ziviler Ungehorsam nimmt dabei persönliche Nachteile wie Strafen in Kauf, um dem moralisch vetretenen Standpunkt weiteres Gewicht zu verschaffen. Für seinen Widerstand gegen den Staat bestraft zu werden, ist quasi ein elementarer Bestandteil des Konzepts.
Aktivisten, die sich dem Prozess nicht stellen und lieber Urlaub auf Bali machen, verraten jegliche zivile Widerstandshandlung. Vom dem Widerspruch zum angeblichen Ziel der Bewegung mal ganz abgesehen. Als wäre das nicht schon seltsam genug, untergräbt die Bewegung sich selbst, indem sie Aktivistentum und privates Handeln voneinander trennt. Die Personen seien ja als Privatleute und nicht als Aktivisten in den Urlaub geflogen. Ich bin sicher, dass sie anschließend als Aktivisten und nicht als fehlgeleitete Privatleute vor Gericht stehen. Für mein Hirn ist solcherart Differenzierung zu hoch.
Die lapidare Haltung, mit der die Bewegung selbst über schwere eigene Rechtsbrüche wie Datenschutzverstöße mit Veröffentlichung von Gesundheitsdaten hinweggeht, offenbart für mich die Skrupellosigkeit, mit der die eigenen Interessen durchgesetzt werden sollen und wie wenig diese Aktivisten von einer geltenden Rechtsordnung halten.
Vielleicht bin ich schon zu alt, oder zu weiß, zu cis, zu konservativ, zu naiv, was Rechtsstaat und Demokratie anbetrifft, zu leistungsorientiert oder einfach zu doof.
Aber vielleicht sollten diese Aktivisten mal daran denken, dass nur moderne Technologien, Fortschritt, Wissenschaft uns eine Chance bieten, den Planeten zu retten.
Denn ob wir als Menschheit untergehen, wird nicht von ein paar festgeklebten Menschen hier entschieden sondern von Milliarden Menschen in Afrika und Asien, die nach Wohlstand und Aufstieg streben. Und nur wenn wir diesen unaufhaltsamen Aufstiegswillen durch radikal andere Energiequellen und -konzepte umweltverträglich hinbekommen, haben wir eine Chance.
Dafür brauchen wir bessere Bildung, mehr Forschung und kreativen Nachwuchs, der seinen Lebenssinn in konkreten Verbesserungen und nicht in beklebten Strassen findet.
Aus meiner Sicht ist die „letzte Generation“ schon an sich selbst gescheitert.
Daten sind das neue Gold
Vertraust Du Deine Wertsachen einfach fremden Leuten an? Heute ist die Nutzung von Diensten oder Software über das Internet nichts ungewöhnliches mehr. Du kannst damit jede Menge Zeit und auch