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Kennt Ihr noch das Spiel „Frogger“? Das mit dem Frosch, den man über eine Strasse lotsen musste, ohne dass er dabei überfahren wurde?

Ja, ich fühle mich manchmal wie der Frosch. Einfach überfahren.

Wir erleben im Moment eine exponentielle Verwendung von „dummer“ KI. Die KI ist nicht intelligenter als vor zwei oder drei Jahren. Sie ist genauso dumm, aber sie ist schneller dumm, wie es neulich jemand sehr treffend ausdrückte.

175 000 000 000 Parameter (wetten, du musstest erstmal Nullen zählen 😉) beeinflussen die Ergebnisberechnung bei GPT-3. Das kommende Woche erwartete GPT-4 wird dies in Größenordnungen übertreffen.

Ich habe ChatGPT nach seinem Stromverbrauch gefragt. So richtig wollte er/sie/es nicht heraus mit der Sprache aber wir haben uns hinterher darauf verständigt, dass das Training alleine dem jährlichen Stromverbrauch von 81 4-Personenhaushalten entsprochen haben muss.

Dabei ist ChatGPT bei weitem nicht das einzige große Sprachmodell (auch LLM genannt: Large Language Models).

Auch wenn prominent besetzte Talkshows zum Thema KI (mal wieder kein Informatiker dabei – die sind auch wirklich nicht telegen) herrliches Diskussionsfeld boten, so sind die meisten Debatten doch sehr oberflächlich.

Natürlich wird – wie bei jeder neuen Technologie – fast reflexartig nach Arbeitsplätzen und was das mit unserer Jugend macht, gefragt. Doch letztere interessiert am Ende sowieso keinen (Sorry: Polemik) und zweitens verstellt die Diskussion den Blick auf das Wesentliche.

Wir reden hier von einer Basistechnologie, die in wenigen Jahre aus keinem – ich wiederhole – wirklich keinem einzigen Produkt (außer Tierfutter natürlich) mehr weggedacht werden kann und die unser Leben ähnlich stark verändern wird wie Dampfmaschine oder Elektrizität.

KI wird zwar effizienter werden aber in seiner massenhaften Verwendung und dem schieren Gigantismus an erforderlicher Rechenleistung vermutlich einen Energiehunger und CO2-Footprint produzieren, bei dem es auf ein paar Ferienflüge hinterher auch nicht mehr ankommt.

Bei aller Polemik, KI wirft Fragen auf, die weit über Bildung und Arbeitsplätze hinausgehen. KI wirft mannigfaltige Rechts- und Machtfragen auf. Nichts weniger als unsere gesamte Gesellschaftsordnung wird von KI-Technologie herausgefordert. Der Mensch wird noch gläsener, reduziert auf statistische Muster. Er wird lenkbarer, beeinflussbarer weil KI viel präziser die Schalter findet, an denen Beeinflussung wirksam ist.
Aber wer bestimmt über die Technologie, die über das Leben von Milliarden Menschen bestimmt? Was passiert, wenn tausende fleißige Helferlein sich auf wenige von Techriesen bereitgestellte LLMs abstützen müssen, weil diese nur noch unter einer Economy of Scale vernünftig entwickelt, betrieben und gewartet werden können?

Eine KI-Regulierung ist dringend notwendig. Meiner Meinung nach gehören LLMs zu Hochrisiko-KIs, nicht weil sie per se böse wären sondern ubiquitär anzutreffen.